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Gasanbieter wechseln: auf was müssen Sie achten? Sonderverträge, Versorgungspflicht & Kündigungen

Gasanbieter wechseln - Die steigenden Gaspreise machen vielen Verbrauchern und Immobilienbesitzern gerade enormen Druck. Auch die zukünftige Gasumlage erhöht die Gaskosten noch weiter. Viele überlegen sich wie sie am besten Gaskosten sparen können. Sollte sie ihre Heizanlage erneuern oder vielleicht doch den Gasanbieter wechseln? Nicht nur Endverbraucher leiden unter den hohen Gaspreisen. Auch haben viele Gasanbieter Probleme weiterhin ihre Kunden zu versorgen. Ob ein Gasanbieterwechsel Ihnen wirklich weiterhilft und was Sie in allen Fällen achten sollten im folgenden Beitrag.

Geld sparen mit einem Gasanbieterwechsel? Preisvergleiche

Ein Gasanbieterwechsel kann Ihnen als Endverbraucher oft Geld sparen. In Deutschland gibt es über 900 Gasanbieter und für jede Postleitzahl gibt es über 100 mögliche Angebote und Tarife. Sie haben als Immobilienbesitzer also eine breite Auswahl, um den billigsten Tarif zu finden. Aber nicht nur die große Auswahl macht einen Gasanbieterwechsel aktuell attraktiv.

Auch haben alle Kunden bei einer Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht. Sie können also bei den momentanen Preiserhöhungen Ihren Vertrag kündigen und einen neuen Tarifvertrag abschließen. Achten Sie nur darauf, dass Sie die Preiserhöhung auch im Vertrag zur Kenntnis nehmen. Oftmals steht die Preiserhöhung kleingedruckt auf einer der letzten Seiten. Viele Verbraucher bemerken die Preiserhöhung meist erst in der Jahresabrechnung.

Ein Gasanbieterwechsel ist jedoch nicht zwingend eine gute Idee.

Gasanbieter nehmen keine Neukunden an: steigende Nachfrage

In Folge der erhöhten Gaspreise wechseln viele Immobilienbesitzer ihren Gasanbieter. Einige Gasanbieter lehnen Neukunden aufgrund der hohen Nachfrage und der begrenzten Kapazitäten vermehrt ab. Auch große Anbieter wie die E.on könnten aktuell nicht genug Erdgas-Produkte anbieten, um die ganze Nachfrage zu decken.

Auch nehmen immer mehr Gasanbieter in Angebote aus Vergleichsportalen raus, was für Verbraucher oder Tarifwechsler einen eindeutigen Vergleich erschwert.

Die Informationen zum Gasanbieterwechsel im Überblick:

  • aktuell über 900 Gasanbieter in Deutschland
  • Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen
  • hohe Nachfrage nach billigen Gastarifen
  • Angebot kann die Nachfrage nicht decken
  • Viele Anbieter nehmen keine Neukunden mehr auf

Vor allem aber kleinere Gasanbieter leiden unter den steigenden Gaspreise. Die Insolvenzfälle von Gasanbieter nehmen stetig zu.

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Insolvenzfälle von Gasanbietern: Großhandelspreise & Versorgungspflicht

Kleine Gasanbieter, die mit billigen Preisen mehr Kunden anlocken wollten haben jetzt Probleme die hohe Nachfrage an Neukunden zu decken. Die steigenden Gaspreise bringen die Unternehmen zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten. Um den Verbrauch aller Kundendecken zu können müssen sie jetzt vermehrt hohe Großhandelspreise bezahlen. Das führt bei vielen kleineren Gasanbieter zur Anmeldung von Insolvenz.

Achten Sie bei einem Gasanbieterwechsel also auf jeden Fall darauf, dass das Unternehmen zu dem Sie wechseln wollen finanziell stabil ist.

Vertragskündigungen von Anbietern & örtliche Grundversorgung

In einigen Fällen müssen Gasanbieter sogar Verträge kündigen, um gegen die erhöhten Kosten anzukommen. Sie als Endverbraucher müssen sich allerdings keine Sorgen machen, dass Ihnen das Gas abgedreht wird. Die sogenannte Versorgungspflicht tritt dabei in Kraft. Diese besagt, dass bei Versorgungsproblemen immer die örtlichen Stadtwerken einspringen, um so einen total Ausfall zu vermeiden.

Die Versorgungspflicht gilt allerdings nur bei Basistarifen. Circa 75% aller Gastarife in Deutschland sind Sondertarife.

Bei Sondertarifen herrscht Vertragsfreiheit, wodurch die Versorgungspflicht einfach entfällt.

Fazit! Beschwerden bei Kündigung & Vertragsempfehlungen

Mit der steigenden Anzahl an Anbieterwechslern steigt auch die Nachfrage nach billigem Gas. Bei vielen Gasanbietern kommt es zum Nachfrageüberschuss, weshalb Sie gezwungen sind Kundenverträge zu kündigen oder gar Insolvenz anzumelden. Sie als Endverbraucher sind dann meistens im Nachteil, da Sie zu einem teureren Gasanbieter wechseln müssen.

Allerdings müssen Sie diese Kündigung nicht einfach hinnehmen. Gasanbieter müssen für eine Kündigung einen klaren Grund bieten. Eine ungeplante Angebotslücke reicht oft nicht als Grund aus um einen vertrag zu kündigen. In so einem Fall können Sie Beschwerde bei Behörden, wie der Schlichtungsstelle Energie einreichen.

Außerdem empfiehlt es sich Verträge mit kurzen Laufzeiten abzuschließen. Eine maximale Laufzeit von einem Jahr sichert Ihnen ein Grundversorgung und ermöglicht es Ihnen in absehbarer Zeit Ihren Vertrag wieder kündigen, um einen günstigeren abschließen zu können.

Die Empfehlungen nochmals im Überblick:

  • Nachfrageüberschuss führt zu Kündigungen
  • Viele Endverbraucher müssen Vertrag wechseln
  • Kündigung benötigt einen klaren Grund
  • ohne klaren Grund wird eine Beschwerde nötig
  • Neuverträge mit maximaler Laufzeit von einem Jahr

Die in diesem Beitrag genannten Probleme entstehen hauptsächlich durch die Gaspreiserhöhung.

Gasumlage 2022! Die Gaspreiserhöhung und Ihre Folgen

Die Gaspreiserhöhung hat so einige gravierende Probleme aufgebracht. Neben den hohen Gas kosten für Anbieter, tragen natürlich auch Gasabnehmer die Kosten der Erhöhung. Doch von wo kommt die Gaspreiserhöhung eigentlich? Welche Folgen hat Sie für Immobilienbesitzer und Betriebe? Und wie reagiert die Regierung um Verbraucher zu schützen? All das erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Gasumlage.

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