Fachwerkhaus kaufen: Nebenkosten, Preise, Vor- & Nachteile
Fachwerkhaus kaufen - Traditionelle Bauweise und einzigartiger Charme - Ein Fachwerkhaus zu kaufen erfordert viel Planung und Sachwissen. Um Ihnen bei der Kaufentscheidung zu helfen, finden Sie in diesem Artikel alle Vor- und Nachteile, Merkmale sowie mögliche Kaufpreisberechnungen. Außerdem, der schnelle Investment Check: Lohnt sich eine solche Immobilie als Kapitalanlage? Alle Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Fachwerkhaus erfahren Sie in diesem Artikel! Zurück zur Übersicht: Haustypen.
Fachwerkhaus kaufen: Überblick & Merkmale
Ein Fachwerkhaus ist ein traditionelles Gebäude, das in Europa und insbesondere in Deutschland weitverbreitet ist. Es ist durch eine Bauweise gekennzeichnet, bei der das Skelett des Hauses aus Holzbalken (Fachwerk) besteht, das mit Lehm oder Ziegelsteinen ausgefüllt ist.
Als Fachwerkhaus bezeichnet man Häuser, die durch ein Holzfachwerk im Hochbau errichtet wurden.
Fachwerkhaus-Architektur variiert je nach Region und Epoche, aber die meisten Fachwerkhäuser haben typische Merkmale wie große Dachüberstände, schmückende Schnitzereien und Holzverzierungen, oft mit geometrischen Mustern oder auch Tiermotiven.
Fachwerkhäuser sind heute oft Touristenattraktionen und gelten als Teil des kulturellen Erbes Europas. Viele Fachwerkhäuser wurden in der Vergangenheit als Wohnhäuser genutzt, aber heute werden sie oft zu Cafés, Restaurants, Hotels oder Geschäften umgebaut.
Merkmale von Fachwerkhäusern:
- Lage in Innenstadt
- Holzbalken-Skelett
- Satteldächer/Walmdächer
- Große Dachüberstände
- Kleine Fenster
Egal ob Eigennutz oder Kapitalanlage - Heutzutage investieren nur wenige Menschen in Fachwerkhäuser, da diese zunächst aufwendig saniert werden müssen, um Gewinn zu erzielen. Ein absoluter Pluspunkt der historischen Gebäude ist jedoch ihre unschlagbare Lage. Denn Fachwerkhäuser finden sich fast ausschließlich in hervorragenden Immobilien Lagen (den sogenannten A-Lagen) im Innenstadtbereich.
Hier ein typisches Fachwerkhaus in der Innenstadt:
Fachwerkhäuser als Kapitalanlage: Investment Check
Was muss ein Fachwerkhaus mitbringen, damit sich die Investition in eine solche Immobilie als Kapitalanlage lohnt? Besonders bei Fachwerkhäusern ist beim Kauf große Vorsicht geboten, denn es können sich nach dem Kauf versteckte Fallen auftun, wenn man nicht bereits im Vorhinein auf die Einzelheiten des Hauses geachtet hat.
Besonders wichtig sind natürlich Alter und Zustand des Hauses. Wie sanierungsbedürftig ist die Immobilie? Wie gut ist die Dämmung? Und was steht auf dem Energieausweis? Dieses gibt Aufschluss über den Verbrauch des Hauses an Primärenergie in Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Daraus ergeben sich schnell die potenziellen Heizkosten.
Zudem finden sich für Fachwerkhäuser sehr schlecht Mieter. Neben den hohen Nebenkosten sind die Größe, Bauart und das Alter von diesem Haustyp für viele abschreckend.
Fachwerkhäuser sind demnach wirklich nur etwas für Liebhaber, die gerne Zeit in das alte Haus stecken und dort auch in Eigennutz wohnen.
Darum ist ein Fachwerkhaus als Kapitalanlage nicht geeignet:
- sehr alt
- oft sanierungs-/renovierungsbedürftig
- schlecht gedämmt
- hoher Energieverlust
- hohe Nebenkosten
- schlecht vermietbar
Checkliste Fachwerkhaus: Preis, Rendite, Wert
Die Lage und Begebenheit jedes Fachwerkhaus ist individuell. Diese Checkliste soll Ihnen dennoch eine schnelle Orientierung zur Frage geben: Ist ein Fachwerkhaus als Kapitalanlage sinnvoll?
Rating: ★☆☆☆ weniger zu empfehlen bis ★★★★ empfehlenswert.
Rating | |
Kaufpreis / m² | ★★☆☆ |
Instandhaltungskosten (Alleineigentum) |
★☆☆☆ |
Mietrendite | ★☆☆☆ |
Vermietbarkeit | ★☆☆☆ |
Entwicklung (< 20 Jahre) |
★★★☆ |
Wertsteigerung (A-Lage) |
★★★★ |
Wertsteigerung (B-Lage) |
★★★☆ |
Wertsteigerung (C-Lage) |
★☆☆☆ |
Verkauf (Aufwand) |
★☆☆☆ |
Reihenhaus als Kapitalanlage | ★☆☆☆ |
Vorteile und Nachteile von Fachwerkhäusern
Auch wenn viele Fachwerkhäuser aus nostalgischem Wert gekauft werden, sollten vor dem Kauf die Vor- und Nachteile abgewogen werden.
Schauen wir uns nun zunächst die Vorteile an.
Vorteile: Langlebig, stabil & historisch
Fachwerkhäuser sind in der Regel aus Holz gebaut, einem nachwachsenden Rohstoff, der im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton oder Stahl weniger Energie bei der Herstellung benötigt und somit nachhaltig ist. Wenn ein Fachwerkhaus gut gepflegt wird, kann es sehr langlebig sein. Einige Fachwerkhäuser sind bereits seit Hunderten von Jahren erhalten und immer noch bewohnbar.
Zudem haben Fachwerkhäuser oft eine besondere Ästhetik, die sich durch das sichtbare Holzskelett, die Füllungen und Verzierungen auszeichnet. Diese können einzigartige und charmante Eigenschaften haben, die viele Menschen ansprechen.
Vorteile eines Fachwerkhauses:
- nachhaltige Bauweise
- Langlebigkeit
- einzigartige Ästhetik
Kommen wir nun zu den Nachteilen.
Nachteile: Häufige Sanierung & Denkmalschutz
Ein Altbau, wie Fachwerk fällt oft in die Energieeffizienzklassen E-H, verursacht also eine Menge Nebenkosten.
Außerdem wird einem bei der nötigen Sanierung der ein oder andere Stein in den WEG gelegt. Die meisten Fachwerkhäuser stehen unter Denkmalschutz und können deswegen nur geringfügig verändert werden. Zudem gibt es nur wenige Experten in der Bau- und Immobilienbranche, die sich dieser Häuser annehmen.
Nachteile eines Fachwerkhauses:
- oft sanierungsbedürftig
- stehen unter Denkmalschutz
- aufwendige Expertensuche
- hohe Nebenkosten: Energieeffizienzklassen E-H
In vielen Fachwerkhäusern sind Restaurants untergebracht:
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Fachwerkhaus kaufen: Kaufpreis berechnen
Sie wollen ein Fachwerkhaus kaufen, dann müssen Sie auch die Nebenkosten beim Immobilienkauf im Blick haben. Für alle Haustypen / Wohnungstypen fallen auch Kaufnebenkosten an. Das heißt: Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Grundbucheintrag und bei Beauftragung, auch Maklerkosten. Die Höhe unterscheidet sich bei Steuer und Makler, je nach Bundesland.
Hier beispielhaft, die Kaufpreisnebenkosten für den Kauf eines Fachwerkhauses in NRW.
Immobilie für 100.000 Euro
Beim Kaufpreis von 100.000 Euro, fallen beispielsweise in NRW insgesamt 10.285 Euro Kaufnebenkosten an.
Kaufpreis | 100.000 € | |
Grunderwerbsteuer | 6,50% | 6.500 € |
Notarkosten | 1,50% | 1.500 € |
Grundbucheintrag | 0,50% | 500 € |
Makler (50:50) | 3,57% | 1.785 € |
Kaufnebenkosten | 10.285 € | |
Investition | 110.285 € |
Immobilie für 200.000 Euro
Für ein Fachwerkhaus zahlen Sie 20.570 Euro Nebenkosten, bei einem Kaufpreis von 220.570 Euro.
Kaufpreis | 200.000 € | |
Grunderwerbsteuer | 6,50% | 13.000 € |
Notarkosten | 1,50% | 3.000 € |
Grundbucheintrag | 0,50% | 1.000 € |
Makler (50:50) | 3,57% | 3.570 € |
Kaufnebenkosten | 20.570 € | |
Investition | 220.570 € |
Immobilie für 500.000 Euro
Kaufen Sie Ihr Fachwerkhaus für 500.000 Euro, kommen Sie mit 51.425 Euro Nebenkosten auf insgesamt 551.425 Euro.
Kaufpreis | 500.000 € | |
Grunderwerbsteuer | 6,50% | 32.500 € |
Notarkosten | 1,50% | 7.500 € |
Grundbucheintrag | 0,50% | 2.500 € |
Makler (50:50) | 3,57% | 8.925 € |
Kaufnebenkosten | 51.425 € | |
Investition | 551.425 € |
Alternative Kapitalanlagen: Hausarten im Überblick
Das Fachwerkhaus als Kapitalanlage hat Sie nicht überzeugt? Sie wollen zum Eigennutz doch lieber ein anderes Objekt kaufen? Lesen Sie in unserem Ratgeber zu den verschiedenen Hausarten weiter und finden Sie das perfekte Objekt für sich!
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