Baujahr 1900 bis 1939 Mängel: Feuchtigkeit, Baumaterial & Co.
1900, 1910, 1920 oder 1930er-Baujahr – Nach aktuellen Zahlen der statistischen Ämter wurden rund 2,6 Millionen Altbau-Immobilien in Deutschland vor dem Jahr 1919 gebaut und sind noch heute am Markt vertreten. Rechnet man zusätzlich etwa 1 Million Objekte aus den Jahren 1919 bis 1939 hinzu, ergibt sich ein erheblicher Anteil an den Bestandsimmobilien bundesweit. Um das Potenzial Ihrer Kapitalanlage optimal zu nutzen und die Rendite zu maximieren, ist es entscheidend, die typischen Mängel nach Baujahr zu kennen. Hier finden Sie unsere detaillierte Checkliste für Häuser und Wohnungen aus den Baujahren 1900 bis 1939. Zurück zur Übersicht: Altes Haus, Baujahre und Mängel. Auf der Suche nach zuverlässigen Handwerker*innen? Dann werfen Sie einen Blick in unsere Handwerker-Karte.
Altes Haus: 80, 90, 100, … Jahre alt
Was macht diese Immobilien so besonders – und gleichzeitig so anfällig? Werfen wir einen genaueren Blick auf die Herausforderungen dieser Jahrzehnte.
Wertentwicklung von Altbauten – nur mit Prüfung
Wie viel ist ein Haus mit Baujahr 1900, 1910, 1920 oder 1930 heute noch wert? Diese Frage lässt sich nur durch eine detaillierte kaufmännische und technische Prüfung beantworten. Doch bevor Sie diese Schritte gehen, sollten Sie die häufigsten Mängel von Altbau-Immobilien aus dieser Zeit kennen. Je älter das Gebäude, desto wahrscheinlicher ist der Sanierungsbedarf.
Mängel auf einen Blick – von Dach bis Keller
Ob 80, 90, 100 oder sogar 120 Jahre alt – Immobilien dieser Baujahre weisen oft systematische Schwächen auf. Besonders betroffen: das Dach, die Fassade, tragende Konstruktionen, aber auch Installationen wie Wasserleitungen oder die Elektrik.
Baujahr 1900 bis 1939: Mängel im Überblick
Diese Mängel sind besonders häufig bei Altbauten aus den Jahren 1900 bis 1939 zu finden:
- Fehlende Unterspannbahnen lassen Feuchtigkeit eindringen
- Kondensationsprobleme durch zu dünne Außenwände
- Fehlende Abdichtungen im Keller führen zu aufsteigender Feuchtigkeit
- Durchgebogene Holzbodendecken mit möglichem Schwammbefall
- Mangelnder Brandschutz (z. B. Holztreppenhaus)
- Wasserleitungen bestehen oft aus gesundheitsschädlichem Blei
- Risse im Putz oder Mauerwerk durch Materialermüdung
Tipp: Für die Behebung solcher Mängel ist in vielen Fällen eine umfassende Kernsanierung notwendig. Nutzen Sie unsere Handwerker Suche, um passende Fachleute in Ihrer Region zu finden.
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Beginnen wir ganz oben: Das Dach ist oft das Erste, was bei Altbauten aus den Augen verloren wird – und zugleich eine der größten Schwachstellen.
Warum Dächer aus dieser Zeit problematisch sind
In vielen Häusern aus dieser Zeit fehlen Unterspannbahnen. Das führt dazu, dass Wind Regen oder Flugschnee unter die Dachziegel drückt – und die Feuchtigkeit ungehindert eindringen kann. Im Inneren setzen sich die Schäden fort: Die verwendeten Holzbalkendecken sind häufig durchgebogen, instabil oder vom Hausschwamm befallen.
Dünne Außenwände und Brandschutz
Auch die Fassadenkonstruktion dieser Häuser zeigt oft altersbedingte Mängel.
Kondenswasser, Schimmel und Holztreppen
Außenwände sind häufig zu dünn und ungedämmt. Das führt zu Kondensationsproblemen – die Vorstufe von Schimmel. Innen wurden viele Treppenhäuser in Holzbauweise errichtet. Neben der eingeschränkten Stabilität nach mehreren Jahrzehnten entsteht hier auch ein erhebliches Risiko durch unzureichenden Brandschutz.
Typische Holztreppe aus den frühen 1900ern:
Dünne Außenwände ohne Dämmung und fehlende Dachabdichtung:
Zunehmend mangelndes Baumaterial: Leitungen & Dämmung
Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Materialschäden. Besonders betroffen: Keller, Rohre und Decken.
Feuchtigkeit aus dem Keller und gefährliche Bleirohre
Durch fehlende Abdichtungen dringt Feuchtigkeit über die Kellerwände in die Wohnräume ein. Das Problem: Die meisten Häuser aus dieser Zeit verfügen über keine Sperrschicht. Hinzu kommt, dass oft noch Bleileitungen für Trinkwasser verlegt sind – gesetzlich seit 1971 verboten.
Knappe Materialien ab den 30ern
Ab etwa 1930 änderte sich die Bauweise deutlich: Wegen Materialknappheit in Vorkriegszeiten wurden viele Baukörper deutlich leichter und dünner ausgeführt. Typisch sind etwa gebogene Holzbalkendecken, feuchte Kellerräume und instabile Außenwände.
Checkliste: 7 Mängel, die Sie kennen sollten!
Für die Baujahre 1900 bis 1939 gibt es wiederkehrende Mängel, auf die Sie besonders achten sollten:
Wichtige Problemzonen von Dach bis Fundament
❗ | Fehlende Unterspannbahnen lassen Feuchtigkeit eindringen |
❗ | Kondensationsprobleme (ebenfalls durch zu dünne Außenwände) |
❗ | Fehlende Dichtungen der Keller lassen außerdem Feuchtigkeit eindringen |
❗ | Durchgebogene Holzbodendecken, ggf. auch Schwammbefall |
❗ | Mangelnder Brandschutz |
❗ | Wasserleitungen meist Bleirohre |
❗ | Risse im Putz oder im Mauerwerk |
Diese Mängel treten auf bei Häusern aus den Jahren 1900 bis 1909, 1910 bis 1919, 1920 bis 1929 und 1930 bis 1939. Trotz Alter – mit guter Substanz und gezielter Sanierung sind viele dieser Immobilien heute sehr gefragt.
Die folgende Infografik zeigt noch einmal die häufigsten Mängel dieser Jahrzehnte im Überblick:
Baujahr vs. Baujahr: Vergleich
Was unterscheidet eine Immobilie von 1910 von einer aus den 30ern? Welche Mängel sind in welchen Jahrgängen besonders typisch? Das zeigt unser direkter Baujahresvergleich.
Tipp: Rechnen Sie vor dem Kauf mit unseren Immobilien-Rechnern – online oder per App.
Baujahr Immobilie: Alle Jahre, eine Liste
Jedes Jahrzehnt bringt seine ganz eigenen Herausforderungen und typischen Schwachstellen mit sich. Wer sich vor dem Kauf genau informiert, spart bei der Instandhaltung – und investiert gezielter.
Mehr Infos für Ihre Kaufentscheidung
Je besser Sie über mögliche Mängel nach Baujahren informiert sind, desto besser. Alte Immobilien – egal ob Wohnung oder Haus – bieten häufig auch Chancen. Beim Thema Rendite Immobilien lohnt sich also ein zweiter Blick.
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