Berechnung der Grundsteuer (Wiki, Definition): Haus, Wohnung, Grundstück… wie viel Grundsteuer muss ich zahlen?
Grundsteuer berechnen - Im Ratgeber Grundsteuer haben wir einen ausführlichen Blick auf die Grundsteuer geworfen, ebenso auf die anstehende Grundsteuerreform. Wenn Sie eine schnelle Antwort auf die Frage: "Wie berechnet man die Grundsteuer?" suchen, finden Sie hier die Berechnung der Grundsteuer mit Beispiel für eine Immobilie im Wert von 100.000 Euro. Hier geht es zurück zum Ratgeber: Grundsteuer.
Grundsteuer Formel
Bevor wir uns die Berechnung im Detail anschauen, hier zunächst die Formel zur Berechnung der Grundsteuer Höhe:
Grundsteuerbetrag = Einheitswert x Grundsteuermessbetrag x Hebesatz
Die erste Frage:
Grundsteuer A und B: Unterschied
Es gibt 2 Arten der Grundsteuer:
- Grundsteuer "A" - Agrar Nutzung (Grundstücke mit land- und forstwirtschaftlicher Nutzung)
- Grundsteuer "B" - Bauliche Nutzung (sonstige bebaute und bebaubare Grundstücke)
- Ab 2025: Grundsteuer "C" für freistehende, bebaubare Grundstück
Wir sprechen bei einer Immobilie als Kapitalanlage (Wohnung, Haus) über die Grundsteuer "B". Diese werden wir auch im Weiteren verwenden, für die Erklärung und für die Rechenbeispiele.
Berechnung der Grundsteuer
Einheitswert, Grundsteuermesszahl und Hebesatz - Das sind die 3 Variablen, die Sie zur Ermittlung der Grundsteuerhöhe benötigen.
Wie wird die Höhe der Grundsteuer berechnet?
Neben der Immobilienart (ergibt Grundsteuermesszahl), gibt es eine weitere Variable in der Berechnung der Grundsteuer, die Lage. Denn die Grundsteuer variiert, je nach Kommune (Kommunaler Hebesatz). So können Kommunen durch niedrige Steuersätze, attraktiver für Eigentümer werden. Mit der dritten Variable, dem festgestellten Immobilienwert (Einheitswert), können Sie die Grundsteuer berechnen.
Insgesamt gibt es dann 3 Variablen zur Berechnung der Grundsteuer:
- Einheitswert - Festgestellter Immobilienwert
- Grundsteuermesszahl - Immobilienart (Haus, Doppelhaus, Wohnung, sonstige); unterscheidet sich in alten und neuen Bundesländern
- Hebesatz - Individueller Hebesatz der Gemeinde
Sie müssen also 1) den Wert Ihrer Immobile (Einheitswert) kennen, 2) die Grundsteuermesszahl für Ihre Immobilienart und 3) den kommunalen Hebesatz (B).
Beispiel Berechnung: Grundsteuer für 100.000 Euro
Damit Sie direkt ein praktisches Beispiel haben, hier die Berechnung der Grundsteuer, beispielhaft:
- Festgestellter Einheitswert: 100.000
- x Grundsteuermesszahl: 0,35%
- x Kommunaler Hebesatz (B): 470%
- = Grundsteuersatz: 1.645 Euro
Schnell berechnen im:
Taschenrechner: 100.000 x 0,0035 * 4,7 = 1.645 Euro
Die jährliche Grundsteuer liegt in unserem Beispiel also bei 1.645 Euro.
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Einheitswert: Festgestellter Immobilienwert
Der Einheitswert bildet die Grundlage Ihrer Berechnung zur Grundsteuer.
Schritt 1: Einheitswert
Der Einheitswert wird von Ihrem zuständigen Finanzamt (bzw. Lagefinanzamt) festgelegt und ermittelt. Bei einer Änderung des Eigentumsverhältnis bekommt das Finanzamt bescheid und ermittelt einen neuen Einheitswert. Maßgeblich für die Ermittlung der Höhe sind Baukosten und Anschaffungskosten.
Die Höhe des festgestellten Einheitswerts hat also erhebliche Auswirkungen auf Ihre Grundsteuerlast. Wird die Grundsteuer ab 2025 teurer? Bisher hat die Bundesregierung betont, dass es im Schnitt durch die Neuregelung, keine höhere Steuerbelastung für Eigentümer geben wird.
Die exakte Höhe des festgestellten Einheitswerts wird Immobilieneigentümern im Steuerbescheid mitgeteilt, im Bescheid der gesonderten und einheitlichen Feststellung.
Einheitswert zusammengefasst:
- Wertfeststellung durch Finanzamt Ihrer Immobilie
- Höhe entnehmen Sie dem Steuerbescheid
- Grundlage der Grundsteuer Berechnung
- Zuständig: Finanzamt (Lagefinanzamt)
Grundsteuermesszahl (Hebesatz A oder B): Immobilienart
Nach dem Einheitswert folgt die Grundsteuermesszahl in der Berechnung der Grundsteuer. Mit ihr ermitteln Sie den Grundsteuermessbetrag.
Schritt 2: Grundsteuermesszahl
Die Höhe der Grundsteuermesszahl orientiert sich zunächst an der Frage, ist Ihre Immobilie in den alten oder neuen Bundesländern? Beide unterscheiden sich derzeit in der Berechnung.
Alte Bundesländer - Hier variiert die Höhe der Grundsteuermesszahl aufgrund der Immobilienart. Für eine typische Eigentumswohnung, setzen Sie beispielsweise 0,35% an. Die genauen Werte für Wohnungen, Häuser, Doppelhäuser & Co. finden Sie im Ratgeber Grundsteuer.
Neue Bundesländer - Hier ist die Berechnung etwas anders. Sie unterscheiden 1) die Immobilienart, auch deren Alter und 2) die Einwohnerzahl der Kommune. Details finden Sie ebenso im Ratgeber: Grundsteuer.
Grundsteuermesszahl zusammengefasst:
- Schritt 2 der Grundsteuer Berechnung
- Grundsteuermesszahl abhängig von Immobilienart
- In neuen Bundesländern zusätzlich Alter und Einwohnerzahl der Kommune
Rechenbeispiel:
- Festgestellter Einheitswert: 100.000
- x Grundsteuermesszahl: 0,35%
- = Grundsteuermessbetrag: 350 Euro
Danach folgt Schritt 3: Der Hebesatz.
Kommunaler Hebesatz: Individueller Hebesatz der Gemeinde
Mit dem Hebesatz gehen Sie in den letzten Schritt der Grundsteuer Berechnung.
Schritt 3: Kommunaler Hebesatz
Der Hebesatz wird jährlich neu von den einzelnen Kommunen festgelegt. So kann die Kommune gut berechnen, von welchen Steuereinnahmen sie, durch die zuvor festgelegten Einheitswerte, ausgehen kann. Durch einen geringen Hebesatz, können sich Kommunen aber auch attraktiv für Käufer von Eigentum machen.
Hebesatz zusammengefasst:
- Schritt 3 der Grundsteuer Berechnung
- Hebel für Steuereinnahmen der Kommunen
- Jährlich neu festgelegt durch einzelne Kommunen
Mit allen 3 Variablen können Sie nun die Höhe Ihrer Grundsteuerlast berechnen.
Rechenbeispiel:
- Festgestellter Einheitswert: 100.000
- x Grundsteuermesszahl: 0,35%
- x Kommunaler Hebesatz (B): 470%
- = Grundsteuersatz: 1.645 Euro
So berechnen Sie die Grundsteuer.
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