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Baujahr 1970 bis 1979 Mängel Liste: Heizung, Wasserleitung & Co.

Haus Baujahr 1970 bis 1979 – Fast zwei Drittel aller Bestandsimmobilien in Deutschland wurden in den 70er-Jahren oder sogar davor errichtet. Genauer gesagt: Über 12,3 Millionen Wohnimmobilien in Deutschland stammen aus der Zeit vor 1979. Dementsprechend häufig stoßen Kaufinteressenten auf Häuser und Wohnungen aus diesen Jahrzehnten – sei es bei der ersten Eigentumswohnung, dem eigenen Haus oder beim Kauf eines Mehrfamilienhauses zur Kapitalanlage. Doch worauf müssen Sie bei Gebäuden mit Baujahr 1970 bis 1979 achten? Welche typischen Mängel treten auf, welche Sanierungen stehen meist an – und wie lassen sich diese Immobilien einschätzen? Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick. Zurück zur Übersicht: Altes Haus, Baujahre und Mängel.

Was sind typische Mängel von 70er-Jahre Immobilien?

Damit Sie besser einschätzen können, was beim Hauskauf auf Sie zukommt, hier ein genauerer Blick auf die Bauweise und typische Schwächen.

Wie wurde in den 70ern gebaut?

blankWie viel ist ein Haus mit dem Baujahr 1970 heute wert? Diese Frage lässt sich seriös nur beantworten, wenn sowohl eine kaufmännische als auch eine technische Bewertung erfolgt ist. Vor dem Kauf – insbesondere wenn es sich um eine Kapitalanlage-Immobilie handelt – sollten Sie unbedingt die baulichen Besonderheiten und Schwächen von 70er-Jahre-Gebäuden kennen. In dieser Zeit wurde vermehrt mit Beton gebaut, viele technische Installationen stammen noch aus der ursprünglichen Bauzeit. Zwar finden sich inzwischen Kupferleitungen für Frischwasser oder Kunststoffrohre für Abwasser – aber nur, wenn modernisiert wurde. Ansonsten dominieren alte Materialien, darunter teerhaltige Kleber oder veraltete Heiztechnik. Für eine realistische Einschätzung sind diese Punkte essenziell.

Typische Baumaterialien und ihre Probleme

Ein prägendes Merkmal der 70er-Bauten ist der intensive Einsatz von Beton, insbesondere im Geschosswohnungsbau und bei Reihenhäusern. Dieses Material gilt zwar als robust, bringt aber bauphysikalisch einige Nachteile mit sich – insbesondere bei Kältebrücken, Feuchtigkeit und fehlender Dämmung. Auch heute – über 50 Jahre nach Bau – sind viele dieser Immobilien bereits renovierungs- oder sanierungsbedürftig.

Baujahr 1970 bis 1979: Mängel im Überblick

Hier die wichtigsten Schwachstellen und Mängel auf einen Blick:

  1. Beton als dominanter Baustoff – empfindlich gegenüber Kälte und Feuchtigkeit
  2. Häufig hoher Sanierungsbedarf: marode Balkone, alte Wasserleitungen, veraltete Heiztechnik
  3. Teerhaltige Klebstoffe (insbesondere bei Parkett) – heute aus gesundheitlicher Sicht bedenklich
  4. Zentrale Heizungsanlagen (z. B. Ölheizung), Baujahr vor 1985 – gesetzlich austauschpflichtig

Technische Prüfung: Heizung, Feuchtigkeit & Sanierungsbedarf

Ein zweiter Blick lohnt sich, denn bei 70er-Jahre-Häusern sind technische Details entscheidend.

Beton und Schimmelgefahr – was Sie beachten müssen

Beton als Baustoff bietet Stabilität, zeigt jedoch bauphysikalische Schwächen. In Kombination mit schlechter oder fehlender Außendämmung kann es zu Kältebrücken kommen – besonders in den Wintermonaten. Das führt nicht nur zu erhöhtem Heizaufwand, sondern auch zu erhöhter Schimmelgefahr, insbesondere in Raumecken, hinter Schränken oder an ungedämmten Deckenanschlüssen.

Sanierungsbedarf: Von Balkon bis Heiztechnik

Zudem haben viele Gebäude aus den 70er-Jahren ihre besten Zeiten hinter sich. Balkone und Loggien zeigen Risse, Rost an Geländern oder Feuchtigkeitsschäden. Im Inneren sind es vor allem die alten Wasserleitungen (oft noch verzinkt oder aus Stahl), die durch Ablagerungen verengt sind und zu schlechter Wasserqualität führen können. Auch die Heiztechnik entspricht häufig nicht mehr den heutigen Anforderungen: schlechte Energieeffizienz, hohe Emissionen und keine smarte Steuerung.

Pflicht zum Austausch: Heizungen vor 1985

Ein wichtiger Punkt bei der Begehung: Die Zentralheizung. Ist diese vor 1985 eingebaut worden, gilt sie in der Regel als nicht mehr zulässig und muss – laut Gebäudeenergiegesetz – zwingend ausgetauscht werden. Andernfalls drohen Bußgelder.

Tipp: Lesen Sie auch unsere Ratgeber zur Erneuerung der Heizung sowie zur professionellen Schimmelbeseitigung, um mögliche Kosten besser einzuschätzen.


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Fotos und Beispiele aus der Praxis

Ein typischer Hochhaus-Block der 70er-Jahre zeigt viele dieser Probleme auf:

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Veraltete Heizsysteme mit hohem Verbrauch sind häufig noch im Keller verbaut:

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Wasserleitungen aus Stahl oder Zinkrohr sind typisch – hier drohen Korrosion und geringe Wasserqualität:

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Checkliste: 4 Mängel, die Sie kennen sollten!

Diese vier Punkte sollten bei jeder Besichtigung unbedingt beachtet werden:

Die wichtigsten Punkte im Überblick

Beton als Baustoff – mangelnde Dämmung, Schimmelrisiko bei Kälte und Feuchtigkeit
Hoher Sanierungsbedarf bei Balkon, Loggia, Wasserleitungen und Heizung
Gesundheitsschädliche teerhaltige Kleber bei alten Parkettböden
Heizungssysteme vor 1985 – gesetzlich vorgeschriebene Modernisierung

Tipp: Für eine sachgerechte Sanierung sollten Sie immer Fachleute hinzuziehen. Passende Experten finden Sie über unsere Handwerkersuche.

Diese Infografik zeigt Ihnen die häufigsten Mängel von 70er-Jahre Immobilien kompakt zusammengefasst:

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Baujahr Immobilie: Alle Jahrzehnte im Überblick

Abschließend lohnt sich ein Blick auf weitere Baujahre – jedes Jahrzehnt bringt eigene Herausforderungen und Chancen mit sich.

Auch alte Immobilien haben Potenzial

Alte Häuser und Wohnungen bringen nicht nur Herausforderungen mit sich, sondern auch Chancen – insbesondere für Kapitalanleger. Günstiger Kaufpreis, höheres Entwicklungspotenzial, steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten: Wer die Sanierungsrisiken kennt, kann gezielt investieren. Wussten Sie zum Beispiel, dass über 2.650.000 Wohnimmobilien in Deutschland noch vor dem Jahr 1919 gebaut wurden?

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