Umkehrhypothek: Finanzierung, Vor- & Nachteile, Zinsen

Umkehrhypothek – Die Finanzierung einer Immobilie kann sich vielseitig gestalten. Dabei haben Sie zahlreiche Möglichkeiten, wie das Annuitätendarlehen, eine Vollfinanzierung, der klassische Bausparvertrag, ein Tilgungsdarlehen oder das Hypothekendarlehen. Als Alternative zu diesen Finanzierungsmöglichkeiten gibt es die Umkehrhypothek. Im Vergleich zu der Aufnahme einer klassischen Hypothek wird Ihre Immobilie der Bank als Sicherheit überlassen, aber erst beim Ableben des Darlehensnehmers verkauft und damit ein Erbe ausgeschlossen. Für wen eine Umkehrhypothek geeignet ist, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt und wie diese funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel. Hier gelangen Sie zurück zur Übersicht Finanzierung.

Was ist eine Umkehrhypothek? Definition

Bei einer Umkehrhypothek / umgekehrten Hypothek, handelt es sich um ein Darlehen, welches von einer Bank, Versicherungen oder einer Privatperson ausgezahlt wird. Eine Umkehrhypothek wird oft auch als eine Rentenhypothek oder Immobilienrente bezeichnet. Als Sicherheit wird die Immobilie hinterlegt. Bei einer Umkehrhypothek erhalten Sie eine monatliche Rente oder einen einmaligen Betrag ausgezahlt.

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Wie funktioniert die Umkehrhypothek?

Bei einer Umkehrhypothek gibt es drei Beteiligte: der Darlehensgeber, der Darlehensnehmer und die Immobilie des Darlehensnehmers. Als Darlehensnehmer und Immobilienbesitzer stellen Sie der Bank mit Ihrer Immobilie eine Sicherheit. Die Bank nimmt Ihr Haus also als Kreditsicherheit. Sie bleiben Immobilieneigentümer, spricht Besitzer der Immobilie. Im Vergleich zu einer klassischen Hypothek müssen Sie als Kreditnehmer keine laufenden Zinsen oder Tilgungen bezahlen. Beim Ableben oder Auszug des Kreditnehmers wird die Immobilie automatisch verkauft und der Kredit abbezahlt.

Umkehrhypothek zusammengefasst:

  • auch Rentenhypothek, Immobilienrente genannt
  • Darlehen, welches in Raten oder einmalig ausgezahlt wird
  • Immobilie als Kreditsicherheit
  • Kreditnehmer bleibt Eigentümer bis zum Tod oder Auszug
  • keine laufenden Zinsen, Tilgungen
  • bei Tod oder Auszug wird Immobilie verkauft

Hypothek vs. Umkehrhypothek: Unterschied, Vergleich

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Hypothekendarlehen, zahlt der Besitzer als Kreditnehmer weder Zinsen noch Tilgung. Alles wird erst nach dem Tod fällig. Das heißt, nach dem Tod des Eigentümers wird die Immobilie verkauft. Der Effekt: Sie haben monatliches Einkommen und können so „sorgenfrei“ im hohen Alter leben, wenn die monatlichen Einnahmen nicht ausreichen. Alles um Tilgung, Zinsen, Rückzahlung erledigt sich automatisch nach dem Tod. Theoretisch kann die Immobilie von den Erben wieder ausgelöst werden. Bei einem gewöhnlichen Hypothekenkredit geht die Immobilie in den Besitz der Bank bzw. des Kreditgebers über und kann nicht mehr vererbt werden. In beiden Fällen hat der Kreditnehmer ein lebenslanges Wohnrecht.

Tipp! Lesen Sie hier mehr zum klassischen Hypothekenkredit.

Handschlag: Finanzierung für Wohnung als Kapitalanlage (Köln NRW, Beispiel)

Photo: Freedomz / Shutterstock.com

Für wen ist eine Umkehrhypothek sinnvoll?

Eine Umkehrhypothek bzw. eine Rentenhypothek ist besonders für Personen im Ruhestand sinnvoll. Ältere Menschen wollen oft in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und sich nicht den Strapazen eines Umzugs aussetzten. Die Umkehrhypothek könnte die Lösung sein. Der Vorteil für ältere Personen liegt in der Sicherheit ein Dach über dem Kopf zu haben und gleichzeitig die Rente aufbessern zu können. Denn das Haus oder die Immobilie wird nicht verkauft, sondern von der Bank oder einer Versicherung bis zum Tod beliehen.

Eine Umkehrhypothek ist sinnvoll für:

Ältere Menschen im Ruhestand

Vorteile und Nachteile

Auch wenn eine Umkehrhypothek bzw. eine Immobilienrente auf den ersten Blick sehr attraktiv erscheint, gibt es in vielen Fällen bessere Alternative zur Finanzierung Ihrer Immobilie oder Rente. Auszahlungsbeträge fallen meistens für Kreditnehmer sehr gering aus, da eine Umkehrhypothek mit hohen Risiken bewertet wird.

Vorteile einer Umkehrhypothek: Konstant, Rentenaufbesserung

Der größte Vorteil einer Umkehrhypothek ist das Beibehalten der Wohnsituation. Das lebenslange Wohnrecht verspricht, das gewohnte Umfeld und Dach über dem Kopf beizubehalten.

Vorteile sind:

  • Aufbesserung der Rente
  • Wohnsituation bleibt bestehen
  • lebenslanges Wohnrecht
  • Erben können Immobilie auslösen

Nachteile einer Umkehrhypothek: Gebühren, Instandhaltung

Da eine Umkehrhypothek für den Kreditgeber ein erhöhtes Risiko darstellt, fallen hohe Gebühren an. Dazu zählen die Kosten für einen Notar und Gutachter sowie die Grundschuld. Die Auszahlungsbeträge fallen schließlich geringer als erwartet aus. Ein weiterer nicht zu vergessener Nachteil, welcher hohe Kosten mit sich bringt, sind die Instandhaltungskosten. Der Kreditgeber erwartet von Ihnen, dass die Immobilie ihren Wert weitestgehend behält und bei späterem Verkauf den vom Gutachter bestimmten Betrag einbringt.

Nachteile sind:

  • geringere Auszahlungsbeträge
  • hohe Gebühren (Notar, Gutachter, Grundschuld)
  • Wegfall des Erbes (bei nicht Auslösung)
  • zwingende Instandhaltung der Immobilie

Immobiliendarlehen im Vergleich

Sie möchten sich Ihren Traum vom Eigenheim, einer Eigentumswohnung, einem Baugrundstück oder einer Gewerbeimmobilie erfüllen? Dann entscheidet die richtige Wahl des Immobiliendarlehens darüber, wie hoch die Zinsbelastung und damit die Gesamtkosten für Ihren Immobilienkredit sind. Schon bei der Auswahl eines Immobiliendarlehens stehen Sie als potenzielle Käufer vor vielen Fragen und Überlegungen, ob Sie zum Beispiel eine klassische Annuitätenfinanzierung wählen oder sich für eine andere Finanzierungsform entscheiden sollten.

Die Konditionen bei Immobilienkrediten basieren auf dem aktuellen Zinssatz, sowie auf Ihrer Bonität und der Höhe der Tilgung, auf der Laufzeit und weiteren kreditbezogenen Details. Nachdem Sie sich für eine Darlehensform entschieden haben, sollten Sie verschiedene Angebote in Gegenüberstellung betrachten und unterschiedliche Tilgungsmodelle im Kreditrechner vergleichen.

Auch Anschlussfinanzierungen sind auf verschiedenen Wegen möglich. Letztendlich stehen Sie vor der Frage, ob Sie mit einer langen und festen Sollzinsbindung oder mit einem flexiblen Immobiliendarlehen besser beraten sind.

Hypothekenkredit: Definition, Vor-& Nachteile, Berechnung

Eine Hypothek unterscheidet sich in ihrer Struktur und Finanzierung deutlich vom Bankkredit. Tatsächlich gibt es bei einer Hypothek nicht nur zwei, sondern drei Beteiligte. Diese sind ein Kreditnehmer, ein Hypothekarkreditgeber und ein oder mehrere Kreditgeber.

Wenn Sie ein Haus kaufen und eine Hypothek benötigen, gibt es mehrere Dinge zu beachten. Eine davon ist, ob Sie ein Darlehen wünschen, bei dem Sie die Rückzahlungen für eine gewisse Zeit aussetzen können. Dies ist möglich, wenn Sie sich für eine tilgungsfreie Hypothek entscheiden. Dies kann Ihnen etwas Spielraum in Ihrem Budget verschaffen, zum Beispiel um andere, teurere Schulden zu tilgen.