Stiftung erklärt: Gründung, Steuern, Vorteile, Nachteile & Co.
Stiftung erklärt - Eine Stiftung ist eine beliebte Form der Asset Protection. Sie ermöglicht, das eigene Vermögen langfristig zu schützen und dabei einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Doch was genau macht eine Stiftung? Hier erfahren Sie alles, was Sie zum Thema Stiftung wissen sollten, warum es sich lohnt eine Stiftung zu gründen und welche Vorteile und Nachteile Sie abzuwägen haben. Außerdem: Die unterschiedlichen Stiftungsarten und jeweiligen Steuervorteile erklärt.
Was ist eine Stiftung?
Bei einer Stiftung handelt es sich um eine Organisation ohne Mitglieder. Sie verfolgt einen bestimmten Zweck, der in der Stiftungssatzung festgelegt ist und der Allgemeinheit, einer bestimmten Gruppe von Personen oder dem Gemeinwohl dienen kann. Dabei stammt das Vermögen einer Stiftung aus dem Stiftungsvermögen, das bei der Gründung vom Stifter eingebracht wird. Dieses Vermögen wird treuhänderisch verwaltet und dient dazu, die Zwecke der Stiftung zu erfüllen.
Stiftung erklärt: das Wichtigste auf einen Blick
Bevor wir uns mit dem Thema Stiftung genauer beschäftigen, vorab das Wichtigste zusammengefasst:
- Vorteile: Vermögensschutz & gesellschaftlicher Beitrag
- Nachteile: Erschwerte Vermögenskontrolle & Satzungsänderung
- Stiftungsarten: Gemeinnützig oder privatnützig
- Unterschiedliche Besteuerung je nach Stiftungsart
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Vermögen schützen und sicher in die nächste Generation übertragen! Mit unserem Stiftungsexperten und einer Familienstiftung für Immobilien.Lohnt sich eine Stiftungsgründung?
Viele Menschen glauben, dass nur wohlhabende Personen in der Lage sind, eine Stiftung zu gründen. Das stimmt jedoch nicht. Es gibt viele Gründe, warum auch Menschen mit einem begrenzten Budget eine Stiftung gründen sollten.
Schauen wir uns die Vorteile und Nachteile genauer an.
Vorteile einer Stiftung
Beispielsweise kann die Gründung einer Stiftung dazu beitragen, das eigene Vermögen langfristig und nachhaltig einzusetzen und von Steuervorteilen zu profitieren. Eine Stiftung kann auch Teil der Nachlassregelung sein und sicherstellen, dass das eigene Vermögen im Sinne der eigenen Werte und Vorstellungen eingesetzt wird.
Hier einige Gründe, die für eine Stiftungsgründung sprechen:
- langfristiger und nachhaltiger Einsatz des eigenen Vermögens möglich
- Stifter behält volle Kontrolle über Vermögen und Verwendung der Mittel
- Stiftung kann Teil der Nachlassregelung sein
- steuerliche Vorteile möglich
Eine Stiftungsgründung kann zahlreiche Vorteile haben, allerdings gibt es auch einige Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.
Nachteile einer Stiftung
Eine der größten Nachteile ist, dass der Stifter nach Vermögensübertragung auf die Stiftung keinen direkten Zugriff mehr auf die Vermögenswerte hat. Nur die Rendite, also die daraus fließenden Erträge, dürfen investiert werden. Das bedeutet, dass der Stifter das Stiftungsvermögen nicht mehr für persönliche Zwecke nutzen kann.
Außerdem ist eine Änderung der Stiftungssatzung nur selten möglich und bedarf einer Genehmigung der Stiftungsbehörde. In den meisten Fällen ist eine Änderung nur möglich, wenn es unmöglich ist, den festgelegten Stiftungszweck zu verfolgen oder eine vergleichbare wesentliche Veränderung der Umstände besteht.
Die Nachteile auf einen Blick:
- Verlust des Vermögenszugriffs nach Übertragung
- Änderung der Stiftungssatzung selten möglich
Stiftungen spielen also eine wichtige Rolle in der Gesellschaft und können einen nachhaltigen Beitrag für das Gemeinwohl leisten. Gleichzeitig bieten Sie eine ideale Möglichkeit, das eigene Vermögen langfristig zu sichern.
Vermögen schützen: So geht's
Wie bereits erwähnt, wird bei der Gründung das Vermögen des Stifters auf die Stiftung übertragen und somit von seinen persönlichen Vermögenswerten getrennt. Dadurch wird das übertragene Vermögen vor den Zugriffen Dritter gesichert. Zudem kann die Stiftung so gestaltet werden, dass nur bestimmte Personen, wie zum Beispiel Familienmitglieder, von den Erträgen oder dem Vermögen profitieren dürfen.
Das Stiftungsvermögen ist vor den Zugriffen Dritter geschützt und sogt für die wirtschaftliche Absicherung bestimmter Personengruppen
Wie genau eine Stiftung zum Vermögensschutz beitragen kann, das und mehr hier:
Unterschiedliche Stiftungsarten auf einen Blick
Stiftungen sind also eine Möglichkeit, um das eigene Vermögen sinnvoll einzusetzen und langfristig zu investieren. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Stiftungen, die sich in ihrem Zweck und ihrer Ausrichtung unterscheiden. Unterschieden wird dabei zwischen zwei unterschiedlichen Stiftungsarten.
Gemeinnützige Stiftung für das gesellschaftliche Gemeinwohl
Gemeinnützige Stiftungen haben dabei eine besondere Bedeutung in unserer Gesellschaft. Sie setzen sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung, Kunst und Kultur, den Umweltschutz, den Tierschutz sowie die Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen und sozialen Projekten ein. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass gemeinnützige Stiftungen keine wirtschaftlichen Ziele verfolgen dürfen und die Mittel ausschließlich für gemeinnützige Zwecke eingesetzt werden. Daher genießen sie in der Regel auch steuerliche Vorteile.
Die gemeinnützige Stiftung zusammengefasst:
- dienen dem Gemeinwohl der Gesellschaft
- Förderung von Forschung, Bildung, Kultur & Co.
- Verfolgung wirtschaftlicher Interessen verboten
- steuerliche Vorteile möglich
Privatnützige Stiftung als Instrument der Asset Protection
Privatnützige Stiftungen hingegen dienen in erster Linie der Förderung der Interessen und Bedürfnisse der Stifter und ihrer Familien. Dies kann im Rahmen einer Familienstiftung etwa die Absicherung der Familie sein. Anders als bei gemeinnützigen Stiftungen können privatnützige Stiftungen auch wirtschaftliche Ziele verfolgen, sofern diese mit dem Stiftungszweck vereinbar sind. Eine steuerliche Begünstigung gibt es bei privatnützigen Stiftungen in der Regel nicht.
Steuern: Körperschaftssteuer, Erbersatzsteuer & Co.
Als Stifter einer Stiftung stellt sich oft die Frage, welche steuerlichen Aspekte bei der Gründung und im laufenden Betrieb zu beachten sind. Wie hoch die Steuern ausfallen und von welchen Steuervorteilen Sie als Stifter profitieren können, das hängt von der Stiftungsart ab. Hier ein Einblick in die unterschiedliche Besteuerung der jeweiligen Stiftungsarten.
Steuerbefreiungen für gemeinnützige Stiftungen
Da gemeinnützige Stiftungen zum Allgemeinwohl der Gesellschaft beitragen, genießen sie im Vergleich zu privatnützigen Stiftungen eine besondere steuerliche Begünstigung. So sind Stiftungen von der Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Grundsteuer befreit. Allerdings müssen auch bei einer gemeinnützigen Stiftung bestimmte steuerliche Vorgaben eingehalten werden, um die Begünstigung zu erhalten. Dazu gehören unter anderem eine ordnungsgemäße Buchführung, eine korrekte Verwendung der finanziellen Mittel, sowie eine Veröffentlichung des Jahresabschlusses.
Von diesen Steuern sind gemeinnützige Stiftungen befreit:
- Körperschaftssteuer
- Gewerbesteuer
- Grundsteuer
Steuerliche Besonderheiten bei der Familienstiftung
Familienstiftungen haben in der Regel eine andere Zielsetzung als gemeinnützige Stiftungen und können daher nicht von denselben Steuerbefreiungen profitieren. Dennoch gibt es steuerliche Besonderheiten, die bei der Gründung und Führung einer Familienstiftung zu beachten sind. So sind Familienstiftungen als Körperschaft steuerpflichtig und haben bei der Vermögensübertragung Schenkungssteuer zu zahlen. Außerdem fällt anstelle einer Erbschaftssteuer alle 30 Jahre eine Erbersatzsteuer an.
Alle steuerlichen Besonderheiten einer Familienstiftung zusammengefasst:
- Schenkungssteuer bei Stiftungsgründung
- Körperschaftssteuer: 15 %
- Abgeltungssteuer: 25 %
- Erbersatzsteuer alle 30 Jahre
Nachdem wir uns die Vorteile und Nachteile, Arten und Besteuerung einer Stiftung angeschaut haben, werfen wir nun einen abschließenden Blick auf die Stiftungsgründung.
Stiftung gründen: Ablauf
Grundsätzlich können Stiftungen auf verschiedene Weise gegründet werden, zum Beispiel durch testamentarische Verfügung oder durch Schenkung zu Lebzeiten.
Die Gründung einer Stiftung erfordert eine Satzung, die die Ziele und Aufgaben der Stiftung definiert und die rechtlichen Rahmenbedingungen festlegt. Sind Konzept und Satzung erstellt, muss die Stiftungsgründung vorab mit der Stiftungsbehörde und dem Finanzamt abgestimmt werden. Daraufhin, was das Stiftungsgeschäft abgesendet, das Vermögen auf die Stiftung übertragen und die Stiftungsorgane bestellt.
Hier die einzelnen Schritte der Stiftungsgründung:
- Erstellung eines Stiftungskonzepts und -satzung
- Abstimmung mit der Stiftungsbehörde
- Abstimmung mit dem Finanzamt
- Absenden des Stiftungsgeschäfts
- Ausstattung der Stiftung mit Kapital
- Bestellung der Stiftungsorgane
Fazit: Eine Stiftungsgründung lohnt sich
Die Gründung einer Stiftung kann eine bedeutende und lohnenswerte Entscheidung sein. Stiftungen ermöglichen es Einzelpersonen, Familien oder Unternehmen, ihr Vermögen langfristig zu sichern und für gemeinnützige Zwecke einzusetzen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen unterschiedlichen Stiftungsarten, die mit ihren individuellen Steuerbesonderheiten einhergehen. Spielen Sie mit dem Gedanken, Ihre eigene Stiftung zu gründen, sollten Sie sich vorab genügend Zeit nehmen, zwischen Vorteilen und Nachteilen abzuwägen und die für Sie passende Stiftungsform zu wählen.
Weiter geht es hier mit dem Thema: Rechtsfähige vs. nicht rechtsfähige Stiftung.