Annuitätendarlehen & Bausparvertrag im Vergleich: Darlehensvergleich

Annuitätendarlehen vs. Bausparvertrag – Sie stehen vor der Frage, ob Sie Ihre Immobilien mit dem klassischen Annuitätendarlehen oder dem Bausparvertrag finanzieren sollten? Grundlegend kommt es hier auf den Zeitpunkt der Finanzierung an. Möchten Sie sofort starten und die Immobilie möglichst schnell besitzen, dann eignet sich das Annuitätendarlehen, sind Sie jung und bringen Zeit mit, dann eignet sich vor allem der Bausparvertrag, wobei ein Bauspar-Vergleich oftmals lohnenswert ist. Wieso? Das erfahren Sie in diesem Vergleich. Wir vergleichen beide Finanzierungsarten und klären die Frage, welcher Kredit geeigneter ist. Zurück zu unserem Ratgeber zur Immobilienfinanzierung: Finanzierung Immobilie.

Bausparvertrag: Sparen für den Immobilienkauf

Bei einem Bausparvertrag handelt es sich um eine besondere Art des Darlehens, bei dem ein Sparplan mit einem Immobiliendarlehen verbunden wird. Dabei schließen Sie einen Bausparvertrag mit einer Bausparkasse über eine fest vereinbarte Summe, die Bausparsumme, ab. Einen Teil der Bausparsumme sparen Sie über einen bestimmten Zeitraum an. Sobald dieser Teil vollständig als Guthaben angespart wurde, erhalten Sie den verbleibenden Teil als zinsgünstiges Darlehen von der Bausparkasse.

Das Signifikante an einem Bausparvertrag ist, dass Sie bereits bei Vertragsabschluss die Zinsen für das später folgende Bauspardarlehen festlegen. So können Sie sich in Niedrigzinsphasen Ihre Zinsen für künftige Immobilienvorhaben sichern.

Bausparvertrag: Das Wichtigste im Überblick

Der Bausparvertrag schnell zusammengefasst.

  • Besondere Art des Darlehens
  • wird von Kapitalanlegern bei einer Bausparkasse abgeschlossen
  • dient der Förderung von Wohneigentum
  • besteht aus Sparplan und Immobiliendarlehen
  • zusätzliche Absicherung vor steigenden Zinsen
  • Teil der Bausumme wird angespart, verbleibende Summe erhält man als zinsgünstiges Darlehen

Tipp! Alles Vorteile und Nachteile zum Bausparvertrag finden Sie in unserem Ratgeber Bausparvertrag.

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Das Annuitätendarlehen: Zins & Tilgung

Beim Annuitätendarlehen handelt es sich um eine der gängigsten Immobilienfinanzierungen für Privatpersonen. Das Darlehen wird durch einen monatlich fälligen Betrag abbezahlt, welcher sich aus einer Zins- und Tilgungsrate zusammensetzt. Bis zum Ende der Laufzeit bleibt die Rate konstant, das heißt gleich hoch.

Beim Abschluss eines Annuitätendarlehens beantragen Sie den gewünschten Kreditbetrag und wählen dann die Kreditlaufzeit, das bedeutet den Zeitraum zwischen dem Tag der Kreditaufnahme und dem Tag der vollständigen Rückzahlung des Kredits.

Wenn Sie den Kredit zurückzahlen, sinkt automatisch die Restschuld, somit werden die Zinsen weniger und die Tilgungsraten höher. Dieser Ausgleich führt zu einer gleichbleibenden Kreditrate, die in der Regel monatlich gezahlt wird. Die Restschuld muss nach der Laufzeit über eine Anschlussfinanzierung gezahlt werden.

Annuitätendarlehen: Das Wichtigste im Überblick

Das Annuitätendarlehen schnell zusammengefasst.

  • Klassische Immobilienfinanzierung
  • Monatliche Ratenzahlung
  • Zusammensetzung aus Zins- und Tilgungsrate
  • Zinsen werden weniger, Tilgungsrate höher
  • Konstanter Betrag bis zum Ende der Laufzeit
  • Anschlussfinanzierung zur Begleichung der Restschuld

Tipp! Mehr zu den Vorteilen sowie Nachteilen des Darlehens können Sie in unserem Finanzierungsbeitrag zum Annuitätendarlehen nachschlagen.

Nachdem Sie jetzt einen Überblick über beide Finanzierungsarten haben, kommen wir nun zum Vergleich.

Annuitätendarlehen vs. Bausparvertrag: Der Vergleich

Immobilien sind in den letzten Jahren beliebter denn je geworden, denn der Wunsch nach einem Eigenheim ist enorm gestiegen. Das erklärt auch die immer höher steigenden Immobilienpreise, vor allem auf dem Land. Viele möchten ein Haus bauen, kaufen oder ihr eigenes umbauen. Wenn diese Wünsche auch auf Sie zutreffen, stehen Sie als Nächstes vor der Frage, welche die geeignetste Form der Immobilienfinanzierung ist. Ob das Annuitätendarlehen oder der Bausparvertrag besser ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von dem Zeitpunkt der Finanzierung.

Zeitpunkt für die Finanzierung entscheidend

Wenn die Finanzierung kurzfristig benötigt wird, ist ein Annuitätendarlehen naheliegend. Bei einer Immobilienfinanzierung mit einem Annuitätendarlehen gibt es keine vorherige Sparphase in der erst Guthaben angespart wird, das Darlehen steht sofort zur Verfügung. Auch wenn Sie den Wunsch haben, die Immobilie möglich schnell selber zu besitzen, sollten Sie das Annuitätendarlehen wählen.

Steht Ihr Immobilienvorhaben noch weit in der Zukunft oder Sie haben noch keinen genauen Zeitpunkt festgelegt, kann ein Bausparvertrag die richtige Variante sein. Vor allem junge Menschen, die sich den Traum einer Immobilie ermöglichen wollen, jedoch nicht genügend Eigenkapital zur Verfügung, aber Zeit zum Ansparen haben, können von einem Bausparvertrag profitieren. In Niedrigzinsphasen können Sie sich durch einen Bausparvertrag attraktive Darlehenszinsen für künftige Immobilienvorhaben sichern.

Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Warum Annuitätendarlehen?

  • Möglichst zeitnaher Immobilienbesitz
  • gut für kurzfristige Finanzierungsvorhaben

Warum Bausparvertrag?

  • Lange Sparphase, in der zunächst Eigenkapital aufgebaut wird
  • gut für zukünftige Immobilienvorhaben
  • in Niedrigzinsphasen besonders lohnenswert

Im Folgenden ein Beispiel fürs nähere Verständnis.

Beispiel: Rechnung, Kosten & Zusammensetzung

Um beide Darlehen besser einschätzen zu können, hier ein Beispiel für das Annuitätendarlehen und das Bauspardarlehen.

Beispiel Annuitätendarlehen:

Hat man ein Startkapital von 100.000 Euro und einen Startzins von 1 % beim Annuitätendarlehen, liegt die Zinszahlung bei ungefähr 83 Euro. Hinzu kommt dann noch die Tilgungsrate. Liegt die Tilgungsrate bei 2 %, ist der zu leistende Betrag bei ca. 166 Euro. Daraus ergibt sich dann die Gesamtrate von 249 Euro. Die Restschuld wird monatlich weniger, der Zins sinkt und die Tilgungsrate steigt. Bedeutet, dass der monatliche Beitrag von 249 Euro bis zum Ende der Laufzeit gleich bleibt.

Beispiel Bausparvertrag Darlehen:

Bezahlt man seine Immobilie mithilfe einer Bausparfinanzierung ab, ergibt sich Folgendes: Der Kreditnehmer hat 100.000 Euro Startkapital mit einem Darlehenszins von 1 % und einer Ersatztilgung von 2 %. Anders als beim Annuitätendarlehen bleiben die Zinsen während der Laufzeit und der gesamten Raten gleich, somit zahlen Privatpersonen monatlich nur 83 Euro. Im besten Fall, bis der Bausparvertrag in der Zuteilung ist. Die Tilgungsersatzleistung fließt dann in den Bausparvertrag. So haben Kunden die Möglichkeit, ein Darlehen für die Tilgungsrate zu erhalten, die am Ende der Laufzeit in einer einzigen Rate bezahlt werden muss. Achtung! Das geht jedoch nur, wenn eine gewisse Summe angespart wird.

Fazit: Bausparvertrag oder Annuitätendarlehen?

Beide Darlehensformen bringen ihre Vor- und Nachteile mit sich. Daher gibt es keine grundsätzliche Empfehlung, jeder Fall sollte individuell kalkuliert werden. Die Rechnung hängt davon ab, welcher Zinssatz derzeit in Ihrer Baufinanzierung vorliegt, mit welchem Zins Sie bei der Anschlussfinanzierung rechnen und welcher Zins für das Bauspardarlehen festgelegt wird. Ratsam ist es, einen Profi alles durchrechnen zu lassen und mithilfe von Online-Rechnern die verschiedenen Optionen zu vergleichen.

Rechnet sich der Bausparvertrag?

Grundlegend rechnet sich der Bausparvertrag aus Sicht der Flexibilität und der Kosten gegenüber dem Annuitätendarlehen nicht. Im besten Fall sollte man auf das Annuitätendarlehen zurückgreifen, bei dem man eine verlängerte Zinsbindung und höhere Sondertilgung vereinbaren sollte.

Bausparplan als Alternativplan

Privatpersonen sparen oftmals höhere Summen an Geld an. Genau in solchen Fällen ist der Bausparvertrag ein optimales Mittel, um Erspartes vor sich selber zu schützen. Die Rate des Bausparvertrags wird immer zum ersten Tag des Monats abgebucht. Somit ist garantiert, dass das Ersparte nicht in anderweitige Projekte einfließt.

Die Auflösung eines Bausparvertrags zieht zudem hohe Gebühren mit sich, sodass es nur selten zu einer Auflösung kommt. Allem in allem ist der Vertrag eine gute Alternative für Privatpersonen, die ihr Geld vor sich selber und andere unzweckmäßige Investitionen schützen möchten.